Malerisches Gythio

Die nächste Station ist Gythio, ein kleines Hafenstädtchen im mittleren Finger des Peleopnes.

Wir entschieden uns gegen den Gythion Bay Camping, der uns zu voll und  zu eng war und für den benachbarten  Meltemi Camp. Eigentlich ein Oliven-Wäldchen mit angeschlossen Camping. Dort fanden wir ein großzügig bemessenen Platz auf sandigen Boden, sehr nah am 4 Kilometer langen Sandstrand.

Die  Bucht ist bei Wind- und Kite-Surfern sehr beliebt, denn jeden Nachmittag zieht dort ein gleichmäßiger, starker Wind auf.
Am Abend ging es in eine, uns mehrfach empfohlene, noch sehr ursprügliche Taverne in 10 Minuten über eine illegale Strandstraße.
Das Tagesgericht, Garnelen in Tomatensoße, war lecker, aber schwer unfallfrei zu essen. Zum Nachtisch wurden uns gratis Zimtapfel in Kirschsoße und der obligatorische Ouzo kredenzt.

Am nächsten Tag sollte es nach Gythio gehen. An der Rezeption sagte man uns das wären zu Fuß nur 3 km. Es sind in Wirklichkeit aber über 5 km, die bei 30°C und ohne Schatten  uns eine Stunde Gehzeit für eine Strecke erforderten.

Reichlich Tavernen und Cafés sowie pittoreske Häuser entschädigen dafür.

 

 

Gythio und das Wrack der „Dimitrios

Das Wrack, das schlicht unnötig am Valtaki-Beach liegt, ist das der „Dimitrios“. Im Dezember 1980 lief der in den 50ern gebaute Frachter in den Hafen des Ortes ein. Der Kapitän war schwer erkrankt und musste an Land versorgt werden. Das 67 Meter Schiff war in keinem guten Zustand, die Crew hatte obendrein nicht genug Geld, um das Liegegeld zu bezahlen. Bald gingen hinter vorgehaltener Hand Gerüchte, der alte Seelenverkäufer sei ein Schmugglerschiff. Dann verhinderten Maschinenprobleme ein baldiges Auslaufen. So kam es, dass die Port Police das Boot im Laufe des Jahres 1981 beschlagnahmte.
Ob wegen des Schmuggel-Vorwurfs oder unbezahlter Rechnungen ist unklar. Dann begann das rotte Schiff irgendwann Wasser zu machen und so entschloss man sich, den Frachter aus dem Hafen zu schleppen und in der recht flachen weitläufigen Bucht vor Anker zu legen. Damals eine wohl logische Reaktion, drohte das Schiff doch zu sinken, und das Hafenbecken zu blockieren, heute schüttelt man den Kopf ob solcher Unbedarftheit.
Es kam wie es kommen musste. Bei einem schweren Südsturm riss die Kette, die „Dimitrios“ strandete etwa 5 Kilometer östlich vom Ort entfernt und rottet noch heute dort recht fotogen vor sich hin.

 

 

Quelle

Direkt in der Nähe in den Sanddünen ist ein beliebter Wohnmobil Freisteher-Platz.  Da dort auch eine Taverne beheimatet ist, bietet sich der teilweise sogar schattige Platz auch zum längeren Verweilen an.
Wir wollten aber weiter zu den Höhlen von Diros.

Dinosauriereierstrand

Direkt neben den Höhlen von Diros, liegt  dieser nur über eine schmale, steile Straße erreichbare Strandabschnitt. Das Wasser ist glasklar und es gibt eben keine kleinen Kieselsteinchen oder gar Sand, sondern nur diese riesigen, weißen, rund geschliffenen Steine.

Trotz der nicht ganz einfachen Anfahrt, finden sich in der Einsamkeit immer ein paar Wohnmobile, die unter den kleinen Bäumchen nach Schatten suchen.
Weiterer Vorteil: Es gibt einen schmalen Fußpad direkt zu den Höhlen.

Vergleich: Hühnerei – „Dinosaurierei“ 

 

Wunderbare Sonnenuntergänge gibt es auch hier gratis.

Die Höhlen von Diros

Nur ca. 10 Minuten Fußweg von Dinosauriereierstrand liegen die bekannten Höhlen, für dessen Besuch ein stolzer Preis von 13€ pro Person verlangt wird. Für die Tickets muss man sich in das Gebäude oberhalb der eigentlichen Höhlen begeben.  Mit den Eintrittskarten hat man nun Zugang zu einer wohl einmaligen, fast lautlosen, aber wackeligen Bootsfahrt durch den Höhlenkomplex. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus, dabei muss an immer aufpassen , dass man sich den Kopf nicht stößt
Nach gut eine halben Stunde ist der Spaß vorbei und man begibt sich über glitschige Stufen ca. 10 Minuten zum Ausgang. Aber auch dort lohnt das Verweilen.

 

 

Wie eine Oase: Gialova in der Navarinobucht

Bei unserer letzten Griechenlandtour ist uns dieses Örtchen schon bei der Durchreise positiv aufgefallen und wir hatten uns vorgenommen, hier dieses Mal Station zu machen.
Die Wahl fiel auf Camping Navarino Beach.
Ein auch in der Nebensaison gut besuchter Platz, der im hinteren Teil vorwiegend von älteren, bayrischen Langzeitcampern belegt ist, die gefühlt den gesamten Hausstand mitgebracht haben und wohl gern unter sich sind.
Der einzige frei Platz direkt am Strand war inmitten der „Kolonie“….
Davon abgesehen ein schöner Platz mit tollem Strand und einer wunderbaren, kleinen Promenade mit vielen Cafés und Restaurants.

Ochsenbauchbucht Voidokilia-Beach

Ein ganz besonderer Ort ist die hinter Lagunen und Feldern liegende Ochensbauchbucht, nur knapp 5km von Gialova entfernt, aus feinem Sand und Muscheln. 

Dieser herrliche, windgeschützte Badeplatz verdankt seinen Namen der besonderen Form, die auf Google Earth ersichtlich wird.

Auch vom nahen Paleo Kastro, einer Festungsruine auf einem Berg soll der Ausblick auf diese Bucht unvergesslich sein. Wir haben es uns verkniffen.

Leider waren zu der unserer Reisezeit keine Falmingos zu sehen, die sonst gerne von September bis März in der Divari-Lagune rasten.

Entdeckungen an der Westküste

Auf der Fahrt nach Palouki gab es Einiges zu sehen. Vor allem das Städtchen Filiatra glänzte mit einem riesigen Metall-Globus vor dem Gymnasium und einem Eiffelturm Nachbau direkt hat der Hauptdurchfahrtsstraße.
Ein paar km weiter, lohnt ein Abstecher zum Stomio-Beach – einem feinen Kieselstrand und in der Nebensaison kaum frequentiert.  Der beliebte Freisteherplatz, von wo ich das Foto gemacht habe, war leider sehr vermüllt. Schade um diesen schönen Ort.

Weitere geschätzte zwei Kilometer weiter erscheint wie ein Fata Morgana das verrückte „Märchenschloss“ von Agrilos. Es ist in Privatbesitz und nicht zu besichtigen. Eindrucksvoll kitschig und nicht von dieser Welt.

 

Palouki und Almadiada

Als letzte Station unserer Reise hatten wir und Camping Palouki in der Nähe von Almadiada ausgesucht. Ein schattiger Platz mit vielen alten Laubbäumen und einem großzügigen, feinsandigen Strand, der sehr flach ins Wasser verläuft. Ein langsam fliesender Bach am südlichen Rand des Campings sorgt allerdings nachts für eine beachtliche Geräuschkulisse der dort lebenden Frösche. Richtig laut für die, die direkt am Bach standen. 

Einen Besuch der quirligen Stadt Almadiada, die gefühlt nur aus aus engen Einbahnstraßen besteht, sollte man am  besten mit dem Fahrrad erledigen.

 

Mercouri Estate

Da es bei unserer letzten Reise mit einem Weingutbesuch nicht geklappt hat, ergab sich nun die Gelegenheit, nur knapp 15km von Palouki enfernt, das Mercouri Estate mit dem Fahrrad anzufahren. Über wenig befahrene, meistens asphaltierte Straßen kamen wir ohne Probleme in einer 3/4 Stunde dort an.
Nachdem wir uns etwas desorientiert auf dem großen Gelände bewegt hatten, wurden wir von einer etwas launischen Dame angewiesen unsere Fahrräder bitte auf dem Autoparkplatz abzustellen, wir könnten dann Weine probieren.
In einer schmucken „Probierstube“ wurden uns, für je 2 Euro pro Glas, Weine zum Probieren gereicht, die man dann in Ruhe draußen auf überdachten, schattigen Plätzen genießen konnte.
Gespächspartner hatte man derweil reichlich, da im nahen Katakolon eine Aida angelegt hatte, die reichlich Reisende, die nicht nach Olympia wollten, mit einer Bimmelbahn zum Weingut gekarrt hatten.
Sie tranken ihre zustehenden Probierweine und verschwanden – leicht beschwingt, ohne dass auch nur Einer eine Flasche Wein gekauft hatte, wieder so schnell wie sie gekommen waren.
Wir mussten leider feststellen, das der Teuerste auch den beste Wein war und nahmen einige Flaschen mit. Die Proben wurden verrechnet und die launische Dame war plötzlich freundlich und gut gelaunt.

Abreise aus dem Paradies

Für Samstag 17:30 Uhr Ortszeit war die Fähre von Patras nach Ancona gebucht. So hatten wir vor unserem Check-out noch viel Zeit für ein ausgiebiges Frühstück, Zusammenräumen unseres Hausstandes und natürlich zum Olivenölkauf.
Da extra native Olivenöl wird von dem Campingplatzbesitzer selbst und ohne Pestizide hergestellt. Nach eigenen Angaben besitzt er über 1000 Bäume die ohne Maschinen geerntet werden, weil Diese die Wurzeln schädigen.
Er verkauft das wirklich leckere  Öl in 5l Kanistern für faire 30€ in der Rezeption.

Nach gut 80km hatten wir, mit nur einem Halt an der Tankstelle (Diesel ist in Griechenland erheblich günstiger als in Italien), den Hafen von Patras erreicht und fix im Hafenbüro eingecheckt.  Nach der obligatorischen Fahrzeugkontrolle mit ausgiebiger Besichtigung unserer Schränke im Wohnmobil, musste man sich erst mal orientieren, wo man auf dem riesigen Gelände überhaupt hin muss. Nach einigem Suchen entdeckten wir ganz am Ende ein paar wartende Wohnmobile, die die gleiche Fähre gebucht haben und gesellten uns hinzu. Das ist in Ancona besser organisiert.
Auch das Beladen der Fähre wirkte chaotischer. Allerdings legte die Fähre letztendlich pünktlich ab und kam nach dem obligatorischen Zwischenstopp in Igoumenitsa auch in Ancona ziemlich genau nach Zeitplan an.

Igoumenitsa
Ankunft in Ancona

 

Schlußetappe

Von Ancona  fuhren wir, nur von einem heftigen Stau zwischen Rimini und Bologna und einem kurzen, aber teuren Tankstopp (1,89€/ l Diesel) aufgehalten, über den Brenner und Fernpass für eine letzte Übernachtung auf dem Stellplatz im Nesselwang. Wo wir leider erst gegen 1:30 Uhr ankamen.
Wir schliefen aus und gönnten uns zum Abschluss ein üppiges Frühstück in einer nahegelegenen Bäckerei bei der Kirche.

 

Kirche Nesselwang

Gegen Mittag und nach einem kurzen Rundgang durch den Ort, setzten wir die Fahrt Richtung Heimat fort, wo wir gegen fünf ohne weitere Zwischenfälle ankamen.